SAWADE |
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Edelstahlrohre |
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Industriepark 200 78244 Gottmadingen Korrosionsbeständigkeit von
Edelstahl |
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Die Korrosionsbeständigkeit
des Edelstahls beruht auf der Bildung einer sehr dünnen Passivschicht an seiner
Oberfläche. Voraussetzung für eine Korrosion ist damit die Zerstörung dieser
Passivschicht.
Die Beständigkeit von Edelstahl ist abhängig von der richtigen Auswahl des
Stahles, der richtigen Verarbeitung sowie der entsprechenden chemischen
Nachbehandlung durch Beizen und Passivieren.
Darüber hinaus ist die Korrosionsbeständigkeit abhängig von der Oberfläche, d.
h. je glatter und homogener diese ist, desto besser wird die
Korrosionsbeständigkeit sein. Insbesondere durch Einschlüsse oder Ablagerungen,
z. B. eingepresste Rost- oder Staubteilchen aus der Verarbeitung kann es zu
örtlicher Korrosion kommen, die schnell um sich greift.
Folgende
Korrosionsarten treten beim Edelstahl auf:
a)
Interkristalline Korrosion
Diese interkristalline Korrosion entsteht, wenn sich Chromcarbide in kritischer
Form an den Korngrenzen ausscheiden. Dadurch tritt in der Umgebung eine
Chromverarmung ein, durch die die passivierende Wirkung verloren geht.
Die Vermeidung der interkristallinen Korrosion ist ohne weiteres möglich
dadurch, dass der Kohlenstoffgehalt auf 0,07% beschränkt wird, oder aber durch
das Hinzulegieren von Titan und Niob. Die Werkstoffe 1.4541, 1.4571 und 1.4435
können als beständig gegen interkristalline Korrosion bezeichnet werden.
b)
Lochfraß-Korrosion
Bei der Lochfraßkorrosion wird die Passivschicht nur an speziellen Punkten
durchbrochen. Als Folge entstehen auf der Oberfläche Grübchen oder Löcher.
Lochfraß wird im Wesentlichen durch Halogen-Ionen, vor allem Chlor-lonen verursacht. Lochfraß-Korrosion kann dadurch
verhindert werden, dass eine ausreichende Passivschicht vorhanden ist und
dadurch, dass dafür gesorgt wird, dass sich diese Passivschicht durch Vorhandensein
von Sauerstoff immer wieder nachbilden kann.
Bei höheren Chlor-lonen-Zusätzen wird als weitere
Abhilfemaßnahme ein Edelstahl eingesetzt, welcher Molybdän-Zusätze enthält und
damit ebenfalls ausreichend beständig gemacht werden kann. Die Lochfraßkorrosion
ist in gar keinem Falle zu unterschätzen; sie kann vor allen Dingen im Wasser-
und Abwasserbereich verstärkt auftreten, da wir es hier häufig mit Chlor- und Chlorid-lonen zu tun haben werden.
c)
Spannungsrisskorrosion
Diese Korrosionsart hat ihren Namen von den hier entstehenden interkristallin
verlaufenden Rissen. Dazu ist es jedoch notwendig, dass im Wesentlichen 3
Bedingungen gleichzeitig vorliegen: Vorhandensein von Zugspannungen auf der
Oberfläche; Vorhandensein eines spezifisch wirkenden Mediums; Neigung des
verwendeten Werkstoffes zur Spannungsrisskorrosion.
Die Spannungsrisskorrosion kann dementsprechend ausgeschlossen werden durch
konstruktive Gestaltung und Auswahl des Werkstoffes. Die für die
Spannungsrisskorrosion spezifischen Medien kommen im Wasser- und Trinkwasser
kaum vor, so dass wir auch dieser Korrosionsform nicht begegnen werden.
d)
Abtragende Korrosion
Bei der abtragenden Korrosion wird die Oberfläche gleichmäßig angegriffen. Das
Maß hierfür ist die Dickenabnahme pro Jahr. Diese wird auf Grund von
Laborversuchen für verschiedene Medien und verschiedene Werkstoffe festgestellt
und ist in den Beständigkeitstabellen veröffentlicht. Diese Art der Korrosion
kann durch richtige Werkstoffauswahl völlig ausgeschlossen werden und ist bei
den austenitischen Werkstoffen im Einsatzbereich Wasser- Abwasser
auszuschließen.
e)
Kontaktkorrosion
Die Kontaktkorrosion ist eine sehr häufig auftretende Form, die entsteht, wenn
metallische Werkstoffe unterschiedlichen Potentials bei Vorhandensein eines Elektrolyten
Kontakt haben. Hier wird das unedlere Metall vom Elektrolyten angegriffen
werden und in Lösung gehen. Die Stärke der Korrosion richtet sich nach der
Größe des in diesem galvanischen Element fließenden Stromes.
Kontaktkorrosion treffen wir sehr häufig an. Als allseits bekanntes Beispiel
ist die Verbindung von Stahl- und Edelstahlflanschen herauszuheben.
Bekannt ist die Kontaktkorrosion auch beim Verschrauben von Gussflanschen mit
Edelstahlschrauben.
Die Kontaktkorrosion lässt sich verhindern oder herabsetzen durch Isolierung
der Metalle an den Kontaktstellen, durch Fernhalten des Elektrolyten
(Kontaktstellen in Trockenräume verlegen), durch konstruktive Maßnahmen
dahingehend, dass kleine kathodische Flächen mit sehr
großen anodischen Flächen in Kontakt stehen.
f)
Spaltkorrosion
Spaltkorrosion tritt auf, wenn die Passivschicht des Edelstahles zerstört wird,
z. B. dadurch, dass aggressive Medien bei gleichzeitigem Fehlen von Sauerstoff
vorhanden sind. Die Spaltkorrosion tritt aus diesem Grunde häufig in engen
Spalten und kleinen Hohlräumen zutage, z. B. unter Dichtungen, z. B. unter
Schraubköpfen.
Ein Beispiel, das hier genannt werden muss, ist die Gashaube in Faultürmen, wo
an der Innenseite einerseits ein aggressives Medium in Form von Faulgas vorhanden
ist, andererseits Sauerstoff völlig fehlt. Hier ist ein besonderes Augenmerk
auf die Spaltkorrosion zu richten.
Die Spaltkorrosion lässt sich vermeiden durch eine entsprechende
Werkstoffauswahl (z. B. hoher Chrom- und Molybdängehalt) und entsprechende
konstruktive Maßnahmen, die Spalten verhindern.